Putze
Die Kunst der Putzfassade
Ob glatt oder stark strukturiert, mit Putz lassen sich abwechslungsreiche Fassaden gestalten. Die Möglichkeiten sind mannigfaltig und gehen weit über die gängige Anwendungspraxis hinau
Besenstrich
Bei der Besenstrich-Technik wird ein mineralischer Oberputz in zwei Lagen von je 2 bis 3 mm Dicke aufgetragen und noch in frischem Zustand mit einem Besen horizontal oder vertikal gestrichen. Dies erzeugt eine leicht geschwungene, filigrane Struktur, die die Handschrift des Handwerkers trägt.
Buntstein- oder Waschputz
Ein extrem robuster, zementhaltiger Putz, der ein lebhaftes Wandbild ergibt. Die oberflächennahe farbige Körnung wird durch Abwaschen der noch nicht vollständig erhärteten Bindemittelschlämme freigelegt.
Edelkratzputz fein
Der Edelkratzputz ist der „König der Putze“. Das Spiel mit dem Gesteinskorn und mit unterschiedlichen Zusätzen wie Jura oder Glimmer erzeugt lebendige Oberflächen von edel-dezent bis rustikal.
Edelkratzputz grob
Der Edelkratzputz ist der „König der Putze“. Das Spiel mit dem Gesteinskorn und mit unterschiedlichen Zusätzen wie Jura oder Glimmer erzeugt lebendige Oberflächen von edel-dezent bis rustikal.
Filzputz
Besonders feine homogene Flächen lassen sich mit einem Filzputz erzielen. Die gängigen Körnungen sind lediglich 0,5 mm, 1 und 1,5 mm groß. Selten finden sich auch Filzputze mit gröberen Körnungen bis 3 mm.
Gezupfter Putz
Bei dieser Technik wird der frisch aufgetragene, feinkörnige Putz mit einem Ledersäckchen oder einer Walze senkrecht nach oben gezogen. So entsteht eine lebhafte „Landschaft“ aus Graten und Spitzen.
Gezupfter Putz geglättet
Eine interessante Optik ergibt sich auch dann, wenn die Spitzen des gezupften Putzes mit einer Latte abgezogen und geglättet werden.
Kammzug
Der Kammzug wird ähnlich erstellt wie der Besenstrich, doch der Putz wird mit einem Kamm statt mit einem Besen gestrichen. Die streng geometrische Struktur eignet sich insbesondere zum Betonen von Sockel oder anderen Teilflächen.
Kellendruck – oder Fächerputz
Auch hier wird der mittel- bis dickschichtig aufgetragene Mörtel mit der Kelle geformt. Im Gegensatz zum Kellenstrich wird hier nicht mit der Fläche der Kelle, sondern mit der Kante gearbeitet, die fächerförmig in den Putz gedrückt wird.
Kellenstrich
Großen Gestaltungsspielraum bietet diese Putztechnik, bei der der Handwerker den Putzmörtel mit der Kelle modelliert. Die an Schuppen erinnernde Struktur entsteht, indem die Kelle leicht bogenförmig gezogen wird.
Kellenwurf
Der Kellenwurf wird in Österreich auch als Rieselwurf bezeichnet. Der Mörtel muss für diese Technik eine definierte fließfähige Konsistenz haben, sodass er an der Fassade zu einer gleichmäßigen Struktur verläuft
Kraterputz
An eine Kraterlandschaft erinnert bei naher Betrachtung die Oberfläche dieses Putzes. Dafür wird die Körnung von Hand in den leicht angesteiften Putz eingeworfen und nach mit einer Ziehklinge oder Latte aus dem Spachtelputz entfernt.
Landhausputz
Ein rustikaler Putz, der vor allem im ländlichen Raum angesiedelt ist und voluminöse Gebäudekörper betont. Er entsteht, indem die Oberfläche nach dem Anziehen des Putzes mit Schwamm oder Quast strukturiert wird.
Putzworkshop
Wir bieten Architekten in unserem jährlich stattfindenden Praxis-Workshops die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Putzstrukturen und –oberflächen auseinanderzusetzen. Sprechen Sie uns gern an.
Reibeputz oder Münchner Rauputz
Der Reibeputz ist in der Ausführung mit dem Scheibenputz verwandt, kann aber in einer etwas gröberen Körnung aufgebracht werden und ergibt durch die Bearbeitung ein anderes Oberflächenbild
Schabenputz
Eine feinere Variante des Edelkratzputzes ist der Schabeputz. Das Material wird dabei nicht gekratzt, sondern mit einer feinen Klinge abgezogen. Das Oberflächenbild ähnelt dem Edelkratzputz, ist aber ruhiger.
Scheibenputz
Scheibenputz ist leicht zu verarbeiten und schnell strukturierbar. Daher gehört er heute zu den häufigsten Putzoberflächen.
Schleppputz
Mit dem Schleppputz lässt sich je nach Kornabstufung eine lebhafte, tropfenförmige Struktur erzeugen, die an Baumrinde erinnert. Der frisch aufgebrachte Putz wird mit einer Latte abgezogen und das Korn dabei durch den Putz „geschleppt“.
Sgraffito
Sgraffito ist eine sehr alte Technik der künstlerischen Wandgestaltung. Mehrere Lagen von (häufig verschiedenfarbigen) Putzen werden übereinander aufgebracht und dann teilweise abgetragen. So werden plastische Reliefs erzeugt.
Spritzputz
Früher wurde bei dieser Technik der frische Putz mit einem Reisigbündel an die Fassade gespritzt, später nutzte man eine so genannte Putzorgel mit Kurbel, heute eine Putzmaschine. Nach dem Anspritzen wird der Putz meist nicht mehr weiter bearbeitet.
Steinputz gewaschen
Der Steinputz ist der härteste und schwerste aller Putze. Mit Steinputz lassen sich Oberflächen herstellen, die für den Laien kaum von Naturstein zu unterscheiden sind.
Steinputz poliert
Steinputz kann gekratzt, geschliffen, poliert oder gewaschen werden.
Stempelputz
Dieser Putz lädt Planer und Architekten zum kreativen Spiel ein. Ein feinkörniger, leicht angesteifter Putz wird dabei mithilfe von Stempeln, Schablonen oder Walzen strukturiert. Neben eigens dafür angefertigten Modellen kann buchstäblich jedes Objekt zur Strukturierung dienen, von Löffeln bis zu dicken Schiffstauen.
Stippputz
Eine heute praktisch vergessene Putztechnik, bei der mit einem Werkzeug feine Lochmuster in den frischen Putz „gestippt“ werden. Ursprünglich wurden Reisigbündel verwendet, später auch Nagelbretter oder Walzen.
Werkzeuge
Mineralische Edelputze sind unsere Leidenschaft. Wir begeistern uns für dieses faszinierende Material.